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Kindertag

Internationaler Kindertag: Das solltet ihr über Kinderrechte wissen

Kinderrechte sind Menschenrechte. Es geht dabei allein um euch! Daran erinnert der Internationale Kindertag am Dienstag, 1. Juni 2021.

Text und Grafik von Martina Weber

Diese Rechte sind in 54 sogenannten Artikeln aufgeschrieben. Sie gelten so lange für euch, bis ihr 18 Jahre alt seid. Wir haben hier einmal die Wichtigsten für euch erklärt:

  • Das Recht auf Leben, Entwicklung und Gesundheit. Manchmal bist du krank. Wenn du einen Arzt brauchst oder Medizin, sollst du das auch bekommen. Damit du wieder gesund wirst, ist es wichtig, dass du gut versorgt wirst.
  • Das Recht auf Bildung und Chancengleichheit. Jedes Kind sollte zur Schule gehen und einen Beruf lernen dürfen. Und alle Kinder sollten gerecht und gleich behandelt werden.
  • Das Recht auf Meinungsfreiheit. Jedes Kind hat seine eigene Meinung - und die darf es auch sagen. 
  • Das Recht auf Mitbestimmung. Kinder dürfen selbstständig Entscheidungen treffen und für sie einstehen. Das sollte auch respektiert werden.
  • Das Recht auf Familie und Fürsorge der Eltern. Jedes Kind hat Geborgenheit und Liebe verdient und dass sich jemand gut um es kümmert.
  • Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Jedes Kind sollte spielen, toben, kreativ sein und Pausen machen dürfen.
  • Das Recht auf Privatsphäre. Es gibt Sachen, die gehen niemanden etwas an, nur dich selbst. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn diese Dinge dir Schaden zufügen, dürfen Eltern sich einmischen, damit sie dich schützen können.
  • Das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung. Kein Kind darf wegen einer Behinderung benachteiligt werden – ganz im Gegenteil. Es soll besonders unterstützt werden.
  • Das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung. Kein Kind darf Gewalt ausgesetzt werden, auch nicht als Bestrafung. Dies ist in Deutschland offiziell seit 2000 verboten.

Was könnt ihr tun, wenn eure Rechte missachtet werden?

Falls ihr selbst unter körperlicher oder seelischer Gewalt leidet oder andere Kinder kennt, die davon betroffen sind, und Hilfe holen möchtet, könnt ihr jederzeit das Kinder- und Jugendtelefon anrufen. Die Telefonnummer ist 11 61 11.

Dort können sich Kinder und Jugendliche Hilfe holen: bei Problemen in der Familie, wenn ihr gemobbt oder in der Schule ausgegrenzt werdet, wenn ihr gesundheitliche Probleme habt, Fragen zur Sexualität, sich eure Eltern trennen oder scheiden lassen. Und ganz wichtig: auch bei Gewalt oder sexuellem Missbrauch. Natürlich müsst ihr am Telefon nicht euren echten Namen nennen, ihr bleibt also anonym. 

Mehr Infos unter https://dksb-stormarn.de/kinder-und-jugendtelefon

Und hier noch einige Fakten zu Kinderrechten

Wusstet ihr ...

… dass es zwei Kindertage gibt? Sie heißen zwar anders und werden an unterschiedlichen Tagen gefeiert, aber es geht an beiden um die Rechte der Kinder.

Der Internationale Kindertag am 1. Juni

Der Internationale Kindertag wird am 1. Juni gefeiert. Der Tag ist in vielen Kulturen ein Feiertag für Kinder und deshalb nicht mit dem Weltkindertag zu verwechseln. Er wurde von einer internationalen Vereinigung von Frauenorganisationen 1949 ins Leben gerufen. In der ehemaligen DDR wurde er seit 1950 – also noch vor der offiziellen Entstehung des Weltkindertages – gefeiert. Kinder hatten schulfrei und bekamen Geschenke.

Der Weltkindertag am 20. September

Am 20. September ist der Weltkindertag, der auch Internationaler Tag der Kinderrechte genannt wird. Die Vereinten Nationen empfahlen ihren Mitgliedsstaaten bei einer Vollversammlung im Jahr 1954, einen weltweiten Kindertag einzurichten. Anfangs machten 40 Länder mit, inzwischen sind es schon 145. Doch nicht in jedem Land findet der Weltkindertag am selben Tag statt. Ein Ausschuss der Vereinten Nationen überwacht, ob diese Staaten die festgehaltenen Rechte auch tatsächlich umsetzen.


Wie sieht es in anderen Ländern mit Kinderrechten aus?

Auf Kinderrechte aufmerksam zu machen, ist wichtig. Denn nicht in allen Ländern werden sie so vergleichsweise gut beachtet wie in Deutschland. Die Rechte bestehen für viele nur auf dem Papier und haben mit ihrem richtigen Leben nichts zu tun. An vielen Orten auf der Welt müssen Kinder den ganzen Tag schwer arbeiten und mithelfen, damit sie und ihre Familien genug Geld haben, um sich Essen kaufen zu können. Die Kinder können deshalb keine Schule besuchen. Oder sie sind auf der Flucht und haben ihr Zuhause im Krieg verloren.

Weltweit leiden viele Kinder unter Gewalt, Hunger, Armut und Krankheiten, die in manchen Regionen nur sehr schlecht behandelt werden können. Manche werden auch als Kindersoldaten in den Krieg geschickt oder geraten in die Hände von Kinderhändlern. Für diese Kinder ist jeder Tag ein Überlebenskampf. Die Situation hat sich durch die Corona-Pandemie sogar eher verschlechtert, sagen Experten: Dadurch, dass andere Einnahmequellen wie der Arbeitsplatz der Eltern weggebrochen sind, müssen viele Kinder noch stärker mithelfen, um Essen zu bekommen.

So ist die Situation in Deutschland

Auch in Deutschland leidet Schätzungen zufolge jedes fünfte Kind unter Armut. Im Grundgesetz stehen die Kinderrechte nicht extra aufgelistet, was von einigen Politikern und Politikerinnen kritisiert wird. Aber durch das Unterzeichnen der UN-Kinderrechtskonvention 1990 verpflichten sich alle mit und für Kinder tätigen Dienste und Einrichtungen dazu, immer auch das Wohl der Kinder zu beachten.

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