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Foto: „Der Bookii-Stift hieß früher Ting“, sagt Saskia Boos. „Die Funktionen sind gleich geblieben, weshalb der Stift mit älteren Büchern kompatibel ist.“ © Melissa Jahn

Mit diesen Medien können Kinder die Freude am Lesen entdecken

Ob Tiptoi, Bookii oder Toni-Box – es gibt verschiedene Produkte, die Lesespaß mit Medien verknüpfen. Um die Unterschiede herauszustellen und Eltern eine Entscheidungshilfe zu geben, hat das Community-Magazin die Angebote mithilfe der Stadtbücherei Bad Oldesloe verglichen.

Fotos und Text von Melissa Jahn

Am derzeit beliebtesten ist der Tiptoi-Stift des Ravensburger Verlags. Das orangefarbene Medium wird als audiodigitales Lern- und Kreativsystem beworben und bietet Spaß für Nutzer ab drei Jahren. „Wir haben verschiedene Generationen von Stiften im Haus“, sagt Bibliothekarin Saskia Boos. „Zusammen mit dem Bookii sind insgesamt 39 Stifte im Verleih, zuzüglich zahlreicher Medien, die sich großer Beliebtheit erfreuen.“ Der Vorteil der neuesten Variante: Der Tiptoi-Stift ist nun WLAN-kompatibel und kann problemlos vom Smartphone aus bespielt werden. Ist das gewünschte Buch draufgeladen, können sich die Kinder eigenständig Texte vorlesen und diese von Geräuschen, Zusatzinformationen und kleinen Spielen ergänzen lassen.

Eine besondere Empfehlung der Bibliothekarin ist „Die große Wimmelreise der Tiere“ von Autorin Anja Kiel (ISBN 978-3-473-65884-8, Preis 16,99 Euro). Zusammen mit der mutigen Füchsin Fenja gehen Kinder von vier bis sieben Jahren auf Weltreise durch die Prärie, den Dschungel und das Korallenriff. Auf jeder Seite gibt es faszinierende und verrückte Details zu entdecken.
„Das Buch ist kein Sachbuch, sondern eine spannende Geschichte für abenteuerlustige Kinder“, sagt Boos. „Wer die neue Kreativfunktion des Stifts nutzen möchte, kann auf ,Elfen brauchen Abenteuer‘ zurückgreifen.“ Das Buch von Autorin Inka Friese (2019 erschienen, ISBN 978-3-473-55478-2, 19,99 Euro) gehört zu der Create-Reihe des Tiptoi-Stifts. Der große Vorteil ist, dass Kinder von vier bis neun Jahren Inhalte selbst hinzufügen und aufsprechen können. Um eine Ahnung zu bekommen, was alles möglich ist, liefert das Buch spannende Anregungen.
„Gemeinsam mit der Fee Diana können Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen“, sagt Saskia Boos. „Sie macht sich mit ihren Freunden vom Feenwald auf die Suche nach der magischen Bibliothek, weshalb das Buch natürlich unser absoluter Favorit ist.“

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Bibliothekarin Saskia Boos und Bibliotheksleiter Jens A. Geißler in der Stadtbücherei Bad Oldesloe. Ob Tiptoi, Bookii oder Tonies – dort steht ein umfangreiches Angebot an Medien bereit © Melissa Jahn

Beim Zauberwettbewerb spielerisch Buchstaben kennenlernen

Der besondere Clou – bei Tiptoi gibt es auch Brettspiele wie „Magors Lesezauber“. Der Dauerbrenner aus dem Jahr 2010 ist für Mädchen und Jungen von fünf bis neun Jahren geeignet und von bis zu vier Kindern gleichzeitig spielbar. Während sie dem Zauberer helfen, sich auf den großen Zauberwettbewerb vorzubereiten, lernen die Kinder spielerisch die Buchstaben kennen. Ältere Spieler können bereits einfache Sätze lesen und verstehen.

Ein weiteres Angebot ist der Bookii vom Tessloff Verlag. Der digitale Hörstift ist seit 2018 erhältlich und war vorher unter dem Namen Ting bekannt. Das Layout ist anders, die Funktionen gleich, weshalb der Stift auch für die Vorgängerbücher verwendet werden kann. Im Gegensatz zu Tiptoi setzt der Bookii auf Sachbilderbücher wie das Buch „Hören und Staunen mini  – Dinosaurier“ (erschienen 2020, ISBN 978-3-7886-7658-2, 9,95 Euro), in dem Autorin Ida Wenzel Kindern ab vier Jahren die Welt der Urzeitgeschöpfe erklärt. Neben Bildern und Vorlesetexten gibt es Dinogeräusche und kleine Spiele zu entdecken.
„Erfahrungsgemäß wurde der Ting-Stift von Schulen viel ausgeliehen“, sagt Bibliotheksleiter Jens A. Geißler. „Wir sind gespannt, ob das beim Bookii ebenfalls bald der Fall sein wird.“

Eines der Systeme wurde von Eltern für Kinder entwickelt

Seit drei Jahren gibt es zusätzlich die Toniebox, ein tragbarer Lautsprecher für Kinder ab drei Jahren. Mit der Box lassen sich Hörspiele abspielen, doch im Gegensatz zum CD-Player müssen Eltern sich keine Sorgen machen, dass etwas kaputtgeht. Die Box kann intuitiv bedient und mit 100 bis 120 Geschichten bespielt werden. Es reicht, eine der 222 möglichen Figuren mit eingebautem Chip auf die Box zu stellen, um die Information per WLAN aus dem Internet auf diese zu übertragen. Die Stadtbücherei Bad Oldesloe hat derzeit alle erhältlichen Tonies im Verleih, selbst das Kasperli, eine bekannte Geschichte auf echtem Schweizerdeutsch.
„Die Boxen sind ein Dauerbrenner und sehr beliebt“, sagt Geißler. „Ein System, das von Eltern für Kinder entwickelt wurde und super funktioniert, da es robust und dazu nett anzuschauen ist. “
Ob Geschichten mit der weißen Kirchenmaus „Tilda Apfelkern“, aus der „Pettersson und Findus“-Reihe, Sachbücher oder für die Größeren aus der „Sternenschweif“-Welt, „Fünf Freunde“ oder „Die Drei ???“ – selbst für Geschwisterkinder ist was Passendes dabei.    

Doch lohnen sich die verschiedenen Angebote tatsächlich? Die Büchereiexperten sagen, definitiv ja! Denn trotz der medialen Zusätze handele es sich bei allen Systemen immer noch um Bücher.
„Das Beste aus Büchern und Hörbüchern, mit dem die Kinder zum Lesen finden können“, betont Geißler. „Das Ziel ist, Kinder neugierig auf das Lesen und Geschichten zu machen. Dabei sind die Wege für jedes Kind unterschiedlich.“ Erfahrungsgemäß werde eine Auswahl an Medien ausgeliehen, sodass neben den Stiften häufig auch ein klassisches Bilderbuch im Korb lande.
„Was hilft, ist gut“, sagt Geißler. „Kinder können die Welt der Bücher entdecken, ohne dass ihre Eltern eingebunden sind. Nicht alle bekommen zu Hause überhaupt vorgelesen.“ Wer sich für kein Angebot entscheiden kann, Stifte und Toniebox zuerst testen möchte, kann dies bequem in der Bücherei tun. Und dabei sicherlich auch das Lieblingsmedium für die eigene Familie entdecken.

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