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Kultur und Kulinarik unter einem Dach (c) Cordula Eickmann

Das Kleine Theater wird barrierefrei

Die Bauarbeiten zur Modernisierung des bekannten Theaters in Bargteheide laufen auf Hochtouren. Die Eröffnung des dann barrierefreien Hauses ist für den 1. September 2024 geplant.

Cordula Eickmann

Eine Vergrößerung um 130 Quadratmeter, ein neuer barrierefreier Eingangsbereich, eine behindertengerechte Toilette und ein Foyer in modernem Einrichtungsstil: In nur wenigen Monaten dürfen sich die Besucher des Kleinen Theaters in Bargteheide auf Kulturerlebnisse in neuem Ambiente freuen.

Nach vielen Jahren der gemeinsamen Planung durch die Stadt Bargteheide, den zuständigen Baufirmen sowie dem Architekten Günter Haase und dem Beginn der Bauarbeiten im letzten Sommer sind die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins Kleines Theater e.V. zuversichtlich, dass zur Kultursaison im Herbst die neuen Pforten geöffnet werden können. „Der Zeitplan für den Umbau wird eingehalten werden und die Eröffnungsfeier soll am 1. September stattfinden“, berichtet Pierre Schladenhaufen vom Vorstand des Theatervereins. Seit zwei Jahren ist er in der Planung mit zuständig. „Der Umbau ist modern, nimmt aber das Alte mit auf. Mich begeistert, dass der Rundbogen des alten Gebäudes im Neubau fortgesetzt wird“, so Schladenhaufen. Hauptaugenmerk beim Umbau galt der Barrierefreiheit des Hauses, die es bislang nicht gibt. „Rollstuhlfahrer können ab September mit dem Auto auf dem dann gepflasterten Theaterhof bis vor den Eingang gefahren werden und ohne Treppenstufen ins Foyer, in das Theater und in das Restaurant gelangen und müssen nicht mehr, wie jetzt, über den Seiteneingang in den Theatersaal fahren“, erzählt Pierre Schladenhaufen weiter. Im neuen Toilettenbereich wird es zudem ein behindertengerechtes WC geben.

Das gesamte Foyer, im Halbrundbogen gebaut, wird Flügeltüren aus Wärmeschutzglasfronten haben, die alle geöffnet werden können. Pierre Schladenhaufen betont: „Auch wenn das Haus voll ist, wird es kein Gedränge mehr geben. Im großen und hellen Foyer wird zudem neben dem Tresen im Restaurant Papillon ein zweiter stehen, an dem während der Veranstaltungen Getränke gekauft werden können. Und wir können das Foyer auch für andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen nutzen.“

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Der neue Anbau mit dem Halbrundbogen (c) Cordula Eickmann

Eine weitere Verbesserung durch den Umbau betrifft den Aufgang zum Technik- und Vorführraum des Kinos durch eine neue, in den Umbau integrierte Innentreppe. „Filmvorführer und Techniker müssen dann nicht mehr über die alten Außentreppe gehen, die im Winter oft vereist und glatt war“, so Schladenbaum.

Die Kosten für die Modernisierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro tragen die Stadt Bargteheide, das Land Schleswig-Holstein, die Region Alsterland, der Fond für Barrierefreiheit sowie der gemeinnützige Theaterverein. Eine notwendige Investition und eine weitere Etappe in der langen Geschichte des Hauses. Im Saal des ehemaligen Gasthofes „Unter den Linden“ wurden bereits 1927/28 erste Lichtspiele vorgeführt. Bis 1954 bespielte das Lichtspielhaus „Unter den Linden“ den Saal als Kino. Nach einem Umbau des Saales und der Umbenennung in „Linden-Lichtspiele“ wurden mit der Gründung des Kulturringes Bargteheide e.V. 1967 erste Tournee- und Gastspielaufführungen gezeigt. Am 16. Februar 1980 entstand mit dem Anbau des Bühnenhauses ein Theater, das am 3. Juli 1980 den Namen „Kleines Theater“ erhielt.

Mit der Übernahme des Hauses durch Kirsten Martensen im Jahr 1992 errang das Theater weit über die Grenzen Stormarns hinaus Bekanntheit und Anerkennung. Die Gründung des „Oldie-Kabaretts“, die Theaterschule für Kinder und Jugendliche, die jährlichen Weihnachtsmärchen ebenso wie die klassischen Aufführungen und ein vielmals vom Kulturministerium Schleswig-Holsteins ausgezeichnetes Kinoprogramm sind nur einige der Verdienste der bekannten Bargteheider Theaterfrau. Auch nach ihrem Tod im Jahr 2013 bleibt sie unvergessen. Im neuen Foyer wird zukünftig ein Relief der Bargteheider Künstlerin Almut Heer von Kirsten Martensen zu sehen sein.

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Das Modell zeigt die Erweiterung des Kleinen Theaters (c) Cordula Eickmann

Neben der seit Jahren erfolgreichen Förderung junger Nachwuchskünstler in den vielen Theatergruppen zeigt das Kleine Theater, das seit 2016 vom Verein Kleines Theater geführt wird, auch aktuell großes Interesse, jungen Menschen Film- und Theaterkunst zu ermöglichen. Der von der Bundesregierung angebotene und mit jeweils 200 Euro budgetierte „KulturPass“ für alle Jugendlichen, die im Jahr 2024 ihren 18. Geburtstag feiern, wird im Kleinen Theater in etwas abgewandelter Form bereits realisiert. „Die technischen Anforderungen zur Umsetzung dieses Passes sind sehr hoch und für uns zurzeit nicht erfüllbar. Der Vorstand des Theatervereines hat daher beschlossen, jungen Menschen, die ihren Personalausweis vorlegen, kostenlosen Eintritt bei Kino- und Theaterveranstaltungen zu gewähren“, so Rena Eckart vom Vorstand und zuständig unter anderem für das Kinoprogramm des Hauses.

Dank des vielfältigen Programmes sowohl im Theater als auch im Kino zeigt sich das Kleine Theater auch nach Jahrzehnten als kulturelles Kleinod Stormarns für jung und alt und verspricht mit der Modernisierung des Hauses für noch mehr frischen Kulturgenuss.

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