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REVIEW: OPEN STAGE im Marstall am 17. Mai 2023

Zum dritten Mal fand am 17. Mai die OPEN STAGE im Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg statt. Mauretta war für das StormUnity Magazin beim dritten OPEN STAGE dabei und berichte euch über die "Improbühne".

Text und Bild: Mauretta Heinzelmann

Gleich bei der ersten Nummer wird das Publikum in eine andere Welt versetzt und völlig verzaubert: in exotischen Kostümen mit weiten Röcken drehen sich charmante Tänzerinnen offenbar auf einem orientalischen Markt. Eine Dame mit Korb kommt herein, darin Früchte, eine Orange verschenkt sie – ein schönes Symbol für diesen Abend im voll besetzten Marstall, der wie ein freigebiges Geschenk aus einem üppigen Talent-Korb ist.

Open Stage im Marstall, bereits zum dritten Mal: Selten hat man den ehemaligen Pferdestall so voll erlebt, natürlich sind es auch Freunde und Familie der Mitwirkende, denn auf der Bühne sind an diesem Abend insgesamt um die 40 Darsteller*innen. Die Tanzschule Holst zeigt „Prinzessin Samira und die verzauberte Dattel“ (diese Frucht wird auch noch aus dem Obstkorb gezogen, woraufhin Samira im blauen Glitzerkleid in Ohnmacht fällt), dann folgt eine moderne Choreografie, die aus Gesten und Bewegungen der teils sehr jungen Tänzerinnen entwickelt wurde – fesselnd, wunderschön und beeindruckend ausdrucksstark. Das junge Theater Marstall improvisiert nach Ideen des Publikums: Orte, Emotionen und möglichst absurde Begriffe, die reingerufen und auf Zetteln aufgeschrieben auf dem Bühnenboden liegen. Im Spiel nehmen die Menschen auf der Bühne die Worte auf und bauen sie in die Szene ein: besonders lustig ist eine Szene in Hogwarts, an deren Ende ein Schauspieler das Wort Kaulquappe einbauen muss: „Kaulquappicus totalus“!

Rauschender Applaus auch für die Gruppen aus dem Bruno Bröker-Haus, dem Ahrensburger Jugendzentrum. Sie zeigen virtuosen Breakdance und Rap sowie eine wirklich einzigartige Performance unter dem Titel „Break the Ballet“ - Tanz und Breakdance, miteinander verwoben. Moderatorin Lea Balkenhol ist begeistert und gesteht, dass sie das auch gerne könne. Dafür heizt die charmante Improvisatorin das Publikum an, auch im Saal darf man – versteckt in der Menge – ein bisschen spielen und aus sich heraus gehen, mit Sprechchören im Wechsel.

In der Pause summt der Marstall wie ein Bienenkorb, nachdem Sänger Matthias Eike den Evergreen „Angels“ und einen eigenen Lovesong zum Besten gegeben hat: „Ich will mit Dir mein Leben leben“! Das Junge Theater Marstall, gewissermaßen Gastgeber an diesem denkwürdigen Abend, dessen Mitglieder auch selbstgemachte Snacks und Getränke ausschenken, setzt noch einen drauf: „Wachsen und Schrumpfen“ heißt die Improvisationsaufgabe, die mit einer Person beginnt. Wenn jemand dazu kommt, ändert sich die Szene, bis es 7 Leute sind, dann schrumpft die Gruppe wieder. Rätselhaft: Was macht da die Frau mit Hut? Und die mit den Engelsflügeln? Lebendig, wegen der Dynamik etwas unübersichtlich, aber ein großer Spaß.

Und so ist der ganze Abend, es bleibt das Gefühl: so viel Talent, das sich nun, da die Pandemie vorbei ist, unaufhaltsam Bahn bricht. Es ist der lebendige Beweis, dass Kultur für Alle wichtig und wertvoll ist – überwiegend ehrenamtlich mit großartigen Darsteller*innen, darunter auch engagierte Profis, z.B. bei der Technik. Und das Gute: im September ist die nächste Open Stage, kuratiert von Marstall-Leiterin Christina Schlie. Das wird bestimmt total anders und wahrscheinlich genau so großartig und: Eintritt frei! Das Spendenschwein für den Marstall steht natürlich bereit.....

Tipp für den nächsten Marstall Besuch:

Am 9. bis 11. Juni 2023 spielt das Junges Theater Marstall „Sommernachtsträumerei“. Es gibt noch Tickets, unbedingt vorbeischauen!

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