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Junge Regisseurin sucht nach Lüge und Wahrheit

Theaterpädagogin Judith Bange über die Entstehung ihres Stück „Lügner“, das am Donnerstag 6. Oktober, ein weiteres Mal im Marstall Ahrensburg aufgeführt wird.

Text und Foto: Maribel Heinzelmann

Die angehende Theaterpädagogin Judith Bange spielt Theater, seit sie neun Jahre alt ist. Derzeit studiert sie an der Hochschule Osnabrück/Lingen. In Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater Marstall hat sie als Abschlussarbeit die Inszenierung „Lügner“ auf die Bühne gebracht. Premiere der Performance, für die zehn Jugendliche innerhalb eines halben Jahres ein eigenes Stück entwickelt haben, war Anfang September. Weil die Aufführung bei Publikum wie Darstellern so gut ankam, wird sie am Donnerstag, 6. Oktober, um 19 Uhr im Marstall Ahrensburg (Lübecker Straße 8) erneut gezeigt.

Für das Stück wählten Judith Bange und die Gruppe ein großes und philosophisches Thema: Lügen. Die Idee dazu entstand mithilfe von Karteikarten. Einer der Vorschläge, die beim Brainstorming zur Themenfindung genannt wurden, lautete ehrliche Gesellschaft. So kam die Gruppe auf den Gedanken, Wahrheit schauspielerisch zu hinterfragen.

Improvisationen sowie viele Übungen zur Selbstreflexion halfen den Darstellenden, erste Schritte zum Thema zu wagen. Es entstanden viele Gespräche sowohl über bekannte Philosophen als auch über Menschen aus dem eigenen engen Bekanntenkreis. Mit der Zeit vertraute sich die Gruppe so, dass es besondere Momente der Ehrlichkeit gab, welche sie noch mehr verbanden und einander näherbrachte.

Das erste Treffen war im Januar. Die folgenden Proben dienten dem Findungsprozess und waren noch eher spielerisch. Im Februar begannen dann die eigentlichen, wöchentlichen Proben. „Ich bin sehr dankbar für das unterstützende Team im Marstall und vor allem für diese tolle Gruppe,“ berichtet Judith Bange. „Von Anfang an waren die Darstellenden motiviert und kreativ. Alle haben einzigartige Talente und wir hatten eine Menge Spaß.“

Die Proben waren intensiv, voll künstlerischer Kreativität und geprägt von Teamwork. Daraus entstanden schon viele Momente, die den Teilnehmenden in Erinnerung blieben. Zum Beispiel überlegte sich die Gruppe, wie sie Gedanken im Kopf darstellen könnte. Judith Bange machte Vorschläge und es entstanden tolle Bilder. Am Ende war aber nicht das passende Bild für das Stück dabei. „Das war zwar frustrierend, aber es war letztendlich eine gute Erfahrung, weil wir die Szene in etwas abgewandelter Form nun doch eingebaut haben. Es ist interessant, wie sich eine Szene weiterentwickeln kann,“ meint Judith.

Das Publikum wird mitgenommen auf eine Reise, in der die Menschheit aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet wird und die Frage nach Lüge und Wahrheit immer wieder eine elementare Rolle spielt. Die Handlung ist in Form eines Forschungsprojektes an Bord eines Raumschiffes angesiedelt. Wer sich auf das Feuerwerk aus intensiver Bewegung und darstellerischer Freiheit einlässt, wird voller Eindrücke und Gedanken aus der Vorstellung herausgehen. Im besten Fall lässt sich danach die Frage beantworten: Warum lügen wir und wäre eine Welt ohne Lügen besser? 

Wann?

„open stage: Junges Theater Marstall & Johanna Zimmermann“, Do 6.10., 19.30 Uhr, Kulturzentrum Marstall, Lübecker Straße 8, Ticket zu 10 Euro im Vvk. in der Buchhandlung Stojan, Hagener Allee 3a, und unter www.marstall-ahrensburg.de (dort auch Infos über den Auftritt von Johanna Zimmermann) sowie an der Abendkasse.

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