29 Oher Graeberfeld

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Das Oher Gräberfeld

An der Südostecke des Waldgebietes Oher Tannen liegt das Oher Gräberfeld, das man auf dem gleichnamigen archäologischen Rundwanderweg erkunden kann. Der Wanderweg führt zu 19 bronzezeitlichen Grabhügeln und einem Großsteingrab aus der Jungsteinzeit, eine Grabanlage, die auch „Langbett“ genannt wird.

Ein Langbett aus der Steinzeit

Das Langbett, von dem heute eine langgestreckte Erhebung sichtbar ist, ist die früheste dieser eindrucksvollen Grabanlagen. Es stammt aus der Jungsteinzeit vor ungefähr 5.500 Jahren. Damals wurden die Menschen sesshaft. Sie legten Felder an, züchteten Vieh und blieben über Generationen hinweg an einem Ort. Für ihre Toten bauten sie Grabanlagen in der Nähe ihrer Siedlungen, in der über Generationen hinweg die Knochen der Verstorbenen beigesetzt wurden. Das Langbett in Ohe war durch eine rechteckige Steinumrandung eingefasst und hatte keine Steinkammer.

Gräber der Bronzezeit

Die meisten Gräber des Oher Gräberfeldes stammen vermutlich aus der Bronzezeit (1.500 – 550/500 v. Chr.). In der frühen Bronzezeit wurden die Toten in ausgehöhlten Baumstämmen beigesetzt. Eine Steinpackung schützte den Baumsarg. Darüber wurde ein Erdhügel aufgeschüttet und mit Grassoden abgedeckt. Die Grabhügel waren weithin sichtbar und dienten wohl auch der Markierung eines Territoriums.

Am Ende der Älteren Bronzezeit vollzog sich der Wandel von der Körper- zur Brandbestattung. Der Leichnam wurde nun häufig nicht mehr im Baumsarg bestattet, sondern verbrannt. Die Asche wurde in Urnen gefüllt und in den Grabhügeln beigesetzt.

 

Auf dem Rundgang ist ein großer Schalenstein aufgestellt, dessen ursprünglicher Fundort nicht bekannt ist. Der Stein weist rund 50 Vertiefungen auf, sogenannte Schälchen. Wozu Schalensteine einst gedient haben, ist unklar. Weil Schalensteine häufig in der Nähe von frühgeschichtlichen Gräbern gefunden wurden, nimmt man eine rituelle Funktion z. B. als Platz für Opfergaben an.

Die Schilder, die am archäologische Rundgang stehen, bieten noch viele weitere interessante Informationen zu den vor- und frühgeschichtlichen Fundstätten des Oher Gräberfeldes.

Burgstall
21465 Reinbek-Ohe

Standort

Burgstall
21465 Reinbek-Ohe