Green Revolution/schwebende Archive

Beschreibung

Die Kugeln aus Leisten und Sisalgeflecht werden von sieben Meter hohen dünnen Eichenstämmen in ihrer Mitte gehalten. Sie korrespondieren mit einer kreuztragenden Kugel auf dem kirchlichen Seminargebäude von Ammersbek. Vorn sind die geflochtenen Objekte offen, als seien es Wohnstätten von Tieren oder als sollten sie Behältnisse bestimmter Güter sein. Die ungewöhnliche Installation ist Teil des Skulpturengartens von Ammersbek, der mit seinem Kunsthaus zu der evangelischen Tagungseinrichtung gehört.

Geschaffen wurde sie von dem Holzbildhauer und Naturkünstler Roger Rigorth.

"Green Revolution/schwebende Archive" nennt er seine raumgreifende Arbeit. Sie war ursprünglich im Auftrag des Kunsthauses für das Loki-Schmidt-Haus im Botanischen Garten Hamburg entstanden und steht nun seit 2012 als Dauerleihgabe in Ammersbek. Die Idee des Archivs kam dem Künstler durch den ursprünglichen Aufstellungsort, denn das Loki-Schmidt-Haus ist ein Archiv für Nutzpflanzen. Es passt inhaltlich gut zu den zahlreichen Arbeiten Rigorths in den Wäldern, Bergen oder Gewässern dieser Welt. "Die natürlichen Materialien - da steckt die Zukunft für mich drin, da steckt die Humantität unserer Umwelt gegenüber drin", erklärt der Künstler, der sich konsequent der Arbeit mit Naturmaterialien widmet: "Das Holz transportiert für mich den Wald - ich bring den Menschen den Wald wieder nah".

Roger Rigorth

1965 im schweizerischen Saanen geboren, absolvierte er 1987 bis 1990 eine Holzbildhauer-Ausbildung an der Fachschule in Michelstadt. Rigorth lebt heute als freischaffender Künstler in Altheim bei Darmstadt,  ist seit 1991 in der ganzen Welt unterwegs und hat sich an Naturkunstsymposien in Europa, Korea, China oder in den USA beteiligt.

Eichenholz, Sisal, 2010. Haus am Schüberg, Wulfsdorfer Weg 33, Ammersbek.

Quelle: www.roger-rigorth.de. www.haus-am-schueberg.de/bildungszentrum/kunsthaus/. Jens Rönnau, "Kunst am Wegesrand", Kieler Nachrichten v. 6.3.2015, Folge 192.

(c) Text: Jens Rönnau