Glinde 03 Guth Kuehe Stormarn c JensRoennau DSCF0147

Kühe

Christiane Guth: Glinde

Sie sind lebensgroß und weiden auf einem kleinen Rasenstück mitten zwischen Wohnhäusern an der Dorfstraße in der Altstadt von Glinde: Drei Kühe aus rostigem Stahl.

Beschreibung

Während eine neugierig in die Umgebung mit modernen Mietswohnungen und historischen kleineren Häusern zu blicken scheint, sind die anderen beiden Tiere mit Fressen beschäftigt. Die Kühe sind als dickwandige Silhouetten gearbeitet - ein Werk der Hamburger Bildhauerin Christiane Guth. Ihre ungewöhnlichen Skulpturen schuf sie 1984 im Rahmen umfangreicher Sanierungs- und Neubaumaßnahmen, wobei auch zahlreiche Sozialwohnungen entstanden. Dazu fertigte sie Zeichnungen an, nach welchen in einer Hamburger Firma je zwei Cortenstahlplatten mit Laserbrennern geschnitten wurden, die dann mit einem Steg zu einem breiten Objekt zusammengeschweißt wurden.

Zuständig für die Siedlungsbauten war der Unternehmer Hans-Edmund Siemers (1920-2009), von dem es heißt, er habe Glinde durch seine umfangreichen Baumaßnahmen von einem Dorf zur Stadt gemacht. Er war allerdings auch vielfältig sozial engagiert, war unter anderem Gründungs- und Vorstandsmitglied der Sönke-Nissen-Park Stiftung, die ein Gemeinschaftszentrum für Kultur- und Sozialarbeit in Glinde betreibt. "Menschen brauchen mehr als Wohnungen mit guten Grundrissen, um in den Neubauvierteln heimisch zu werden", sagte Siemers. "Es muss für die Bewohner die Chance bestehen, ein soziales Geflecht von Kontakten aufbauen zu können, wie es in alten gewachsenen Stadtteilen und Gemeinden der Fall ist. Nur wenn die Bewohner sich aktiv an der Gestaltung beteiligen und sich auch mit ihrer Umwelt identifizieren können, werden sie das Gemeinwesen als erfüllenden Lebensraum erfahren."

Siemers war der Vater der Künstlerin, die damals gerade ihr Studium beendet hatte. So erhielt Christiane Guth über die Wohnungsbaugesellschaft Siemers den Auftrag für ein Kunstwerk. Es soll an das einstige Gut Glinde an diesem Platz erinnern, wo der Namensgeber und Stiftungsbegründer Sönke Nissen einst Milchwirtschaft betrieb. Die Eisenplastik ist volksnah und kann die dort lebenden Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Dabei spielt die Künstlerin mit den Dimensionen, denn die Kühe sind eigentlich zweidimensionale Silhouetten, werden aber als dreidimensional wahrgenommen.

Glinde 03 Guth Kuehe Stormarn c JensRoennau DSCF0147
KioeR 2018 Glinde 2

Christiane Guth

Wurde 1953 in Hamburg geboren. 1975 bis 1980 studierte sie Bildhauerei und Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe bei Wilhelm Loth. 1980 bis 1982 führte sie ein Studienaufenthalt ins kanadische Montreal und nach New York City. Seit 1982 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Hamburg und hat neben Malerei und Plastiken auch einige Kunstwerke für den öffentlichen Raum geschaffen. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Tierdarstellung.

Dorfstraße, Eggerskoppel, Möllner Landstraße
Dorfstraße
21509 Glinde

Standort

Dorfstraße, Eggerskoppel, Möllner Landstraße

Dorfstraße
21509 Glinde

Radrundtour

Das Kunstwerk liegt an oder in der Nähe der Radrundroute 21: https://tourismus-stormarn.de/de/radrundtouren/an-beken-und-auen-bis-in-den-sachsenwald-6

Cortenstahl, 1984. Glinde, Deputatshäuser, Dorfstraße/Eggerskoppel/Möllner Landstraße.

Quelle: http://www.c-guth.de/. e-Mail-Wechsel Jens Rönnau/Christiane Guth vom 14.10.2016. Akten der Stadt Glinde.

(c) Text/Fotos Jens Rönnau