< Zurück

Die Südstormarnsche Kreisbahn

Vortrag

23.05.2017
19: Uhr

web Vortrag KreisbahnKreisarchiv Stormarn
1902 beschloss der Stormarner Kreistag den Bau einer kreiseigenen Eisenbahnlinie, die 1907 ihren Betrieb aufnahm. Die Strecke führte von Trittau über Hoisdorf und Glinde nach Tiefstack mit Anschluss nach Hamburg. Die Bahn diente dem Transport von Agrarprodukten, aber auch dem Ausflugsverkehr. Nach ihrer Stilllegung 1952 (außer dem Abschnitt Glinde-Tiefstack) entstand auf einem Teil der Trasse ein Radwanderweg.
Referent: Dr. Johannes Spallek

Veranstalter: Kreis Stormarn in Kooperation mit Förderverein Südstormarnsche Kreisbahn e.V. und Heimat- und Bürgerverein Glinde e.v.

Hutspende erbeten

(Abb Spallek Kreisbahn - KrAS - I1_37207.jpg
Fotograf: Raimund Marfels
Copyright: Kreisarchiv Stormarn)

Die Südstormarnsche Kreisbahn

Referent: Dr. Johannes Spallek

Nachdem der Kreis Stormarn bis 1900 in weiten Teilen durch den Bahnverkehr erschlossen war, sollte auch der Süden des Kreises an das Bahnnetz angebunden werden. 1902 beschloss der Stormarner Kreistag daher den Bau einer kreiseigenen Eisenbahnlinie, die 1907 ihren Betrieb aufnahm. Johannes Spallek erinnert in seinem Vortrag an die Südstormarnsche Kreisbahn, deren Strecke von Trittau über Grönwohld, Lütjensee, Hoisdorf, Siek, Papendorf, langelohe, Stellau, Willinghusen, Stemwarde bis nach Glinde führte. Von dort erfolgte der Anschluss über Tiefstack nach Hamburg. Schon bald wurde die Bahn gern genutzt. Pendler konnten mit ihr zur Arbeit fahren oder in die nun nahe Großstadt zum Einkaufen oder sogar für Vergnügungen. Die Bahn diente zugleich dem Güterverkehr. Neben Agrarprodukten wie Obst, Gemüse, Vieh, aber auch Futter- und Düngemitteln wurden Baustoffe, Rohstoffe für und Produkte von der Industrie mit der Kleinbahn transportiert. Hinzu kam ein reger Ausflugsverkehr. Auf der Suche nach Naherholung reisten viele Großstädter mit der Kreisbahn in die Seen- und Heidelandschaft der Stormarner Schweiz. Doch bereits in den 1920er Jahren geriet die Kreisbahn aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit in eine erste Krise. Nur die Ansiedlung von Heereszeugamt und Rüstungsbetrieben in Glinde und Trittau und ihre Nutzung als Industriebahn bewahrte sie zunächst vor der Stilllegung. Doch 1952 kam das endgültige Aus für die Kreisbahn; nur der Abschnitt Glinde – Tiefstack wurde weiter für den Güterverkehr genutzt. Doch die alte Bahntrasse erfuhr bald darauf eine neue Nutzung. Auf ihr entstand der erste  Radwanderweg Stormarns.

Kurzvita:

Johannes Spallek, Dr. phil., promovierte 1978 an der Universität Hamburg in Kunstgeschichte. Von 1977 bis 1980 leitete er das Kulturamt Glinde, von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2010 war er Kreiskulturreferent und Kreisarchivleiter in Stormarn sowie von 1983  bis 2012 Kultureller Geschäftsführer der Kulturstiftung Stormarn. Neben zahlreichen Publikationen zu Stormarns Geschichte und Kultur organisierte er Ausstellungen zu Themen von Kunst, Kultur und Geschichte. Zugleich gab er Ausstellungskataloge und die Schriftenreihe „Stormarner Hefte“ heraus und ist Redakteur des „Stormarner Jahrbuchs“.

 

Glinder Mühle


Kupfermühlenweg 7
21509 Glinde

Glinder Mühle



Kupfermühlenweg 7
21509 Glinde